Das Kraniopharyngeom ist ein gutartiger Tumor, der im Bereich der Hirnanhangdrüse auftritt und durch eine Fehlbildung von Restgewebe entsteht. Verallgemeinernd wird das Kraniopharyngeom auch kurz als Hirntumor bezeichnet, der in zwei Drittel aller Fälle bereits im Kindes- und Jugendlichenalter auftritt.
Neben den allgemeinen Symptomen wie Kopfschmerzen, die allerdings erst in einem fortgeschrittenen Stadium des Tumors auftreten, gibt es auch speziellere Symptome.
Dieses sind zum Beispiel Sehstörungen oder auch Störungen im Hormonhaushalt.
Der Tumor lässt sich aufgrund des langsamen Wachstums und der typischen Stelle im Gehirn sehr gut lokalisieren und diagnostizieren. Das Kraniopharyngeom befindet sich oberhalb des „Türkensattels“ im Gehirn, wo sich auch die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) befindet.
Die Ursachen für die Entstehung dieses Hirntumors sind unbekannt. Allerdings sind die Symptome im Vergleich zu manch anderen Tumorarten zum Teil sehr spezifisch. Der Betroffene klagt neben Kopfschmerzen oftmals über eine Beeinträchtigung der Sehkraft. Zudem tritt beim Kraniopharyngeom eine Unterfunktion der Schilddrüse bzw. den Nebennieren auf. Als Folge ist der Wasserhaushalt gestört und die Patienten fühlen sich müde, abgeschlagen und klagen über stark sinkende Leistungskraft.
Die Diagnose des Kraniopharyngeom kann recht eindeutig gestellt werden. Aufgrund erster Anzeichen erfolgt zumeist eine Untersuchung beim Augenarzt, Neurologen und die Bestimmung des Hormonspiegels.
Die letztendlich eindeutige Diagnose kann dann im Rahmen einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) erfolgen. Typisch sind als Erkennungsmerkmal hier Raumforderungen an der genannten Stelle im Gehirn mit einhergehenden Kalkablagerungen.
Die Therapie des Kraniopharyngeom besteht darin, den gutartigen Tumor im Rahmen eines operativen Eingriffs zu entfernen. Die vollständige Entfernung des Tumors gelingt allerdings nur in 20-30 Prozent aller Fälle, da nicht selten bereits Nachbargewebe betroffen ist. Das Tumorgewebe und das gesunde Gewebe kann oftmals nicht eindeutig unterschieden werden, sodass selbst nach kompletter Entfernung noch Rezidive entstehen können, was eine weitere Operation nötig macht. Daher wendet man häufig eine Strahlentherapie nach der erfolgten Operation an, um relativ sicher zu gehen, dass der Tumor nach der Entfernung nicht wieder beginnt zu wachsen.
Die Aussicht für eine erfolgreiche Behandlung des Kraniopharyngeom sind recht gut, auch wenn in 30 Prozent aller Fälle eine zweite Operation notwendig wird. Wer über fünf Jahre nach der Operation noch „beschwerdefrei“ ist und keine erkennbaren Neubildungen hat, kann als „geheilt“ angesehen werden.